27.07.2023

»Auch die Arbeit für Gott kann zur Sünde werden«

(Idea) Selbst die Arbeit für Gott kann zur Sünde werden, wenn sie für Christen wichtiger als Gott ist. Davon ist Dr. Reinhardt Schink, Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland, überzeugt.

Dr. Reinhardt Schink spricht an der Allianzkonferenz 2023

Er sprach am 26. Juli zum Auftakt der 127. Allianzkonferenz im thüringischen Bad Blankenburg. Die Konferenz findet noch bis 30. Juli unter dem Motto „vollMÄCHTIG“ statt und befasst sich mit dem Markusevangelium. 

In seiner Predigt über Johannes den Täufer (Markus 1,1-8) betonte Schink, dass die Arbeit für Gott wunderschön und großartig sei: Aber wenn sie zu viel werde und Christen die zweckfreie Zeit in der Gegenwart Gottes raube, könne sie – aus den besten Motivation heraus gemacht – zur Sünde werden. Dann brauche es Umkehr und Buße, so Schink. Und so höre er diese Aussagen von Johannes dem Täufer an diesem Punkt auch sehr persönlich für sich selber. Buße und Umkehr sei nicht nur etwas für die anderen. 

Wie er weiter sagte, rief nicht nur Johannes der Täufer, sondern auch Jesus zur Umkehr auf. Es liege auch heute in der Verantwortung der Christen, in gesellschaftlichen Debatten für Gottes Gebote einzutreten, etwa in lebensethischen Fragen.

Klarheit nicht mit Lautstärke verwechseln 

Gleichzeitig zucke er, so Schink, manchmal zusammen, wenn die EAD aus evangelikalen Kreisen heraus in E-Mails aufgefordert werde, öffentlich zur Umkehr aufzurufen. Manche Nachrichten seien in einem rüden Tonfall mit rechthaberischem Zungenschlag verfasst. Aus ihnen spreche eine Geisteshaltung, die kaum mit der „guten Botschaft von Jesus Christus“ (Markus 1,1) in Übereinstimmung zu bringen sei. 

Er frage sich, so Schink, ob hier Umkehr auch bedeuten könne, dass der Ruf zuerst „an uns“ gehe – „vielleicht auch an die evangelikale Bewegung, die so vieles so sicher weiß“. Es sei vielleicht ein Ruf zur Umkehr, darauf zu vertrauen, dass Gottes Sanftmut die Herzen erreiche und zum Ziel komme und dass es in der Kommunikation keinen Schaum vor dem Mund brauche. Er ermutigte, Klarheit nicht mit Lautstärke zu verwechseln.

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