30.07.2017

Evangelische Allianz will Jugend stärker ansprechen

122. Allianzkonferenz zu Ende gegangen

Von Mittwoch- bis Sonntagabend trafen sich nach Angaben der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) insgesamt 1.700 Christen aus ganz Deutschland in der thüringischen Stadt zur 122. Allianzkonferenz. In Bibelarbeiten, Seminaren und Kulturveranstaltungen ging es unter dem Motto „reform.aktion“ um Impulse der Reformation für heute. Die Texte aus dem Römerbrief, die dem Motto der Konferenz zu Grunde lagen, böten einen „bunten Strauß von Praxisfeldern für authentisch gelebten Glauben“, erklärte Ekkehart Vetter, seit Januar dieses Jahres Vorsitzender der DEA. Dabei gehe es unter anderem um Themen der Seelsorge, des Gemeindeaufbaus, um gesellschaftspolitische Fragen, Fragen von Mission in einer multikulturellen Welt oder die Bedeutung Israels. Die reformatorische Betonung der Gnade, des Glaubens, des „Christus allein“ und der Heiligen Schrift seien ein bleibender Schwerpunkt für die Arbeit der DEA.

Für die Zukunft kündigte er an: „Wir brauchen innovative Ideen, insbesondere junge Leute wieder vermehrt zu erreichen. Mit 41 Jahren als Durchschnittsalter der Teilnehmer in diesem Jahr sind wir nicht überaltert, aber wir wollen attraktivere Angebote gerade für Kinder, junge Leute und junge Familien machen.“ Auch über die Konferenz hinaus sei es eine der zentralen Fragen der DEA, wie sie junge Menschen ansprechen und einbinden könne. Der jüngste Teilnehmer der diesjährigen Allianzkonferenz wurde am Sonntag einen Monat alt. Der älteste war 92 Jahre alt.

Vetter lobte die „besondere Atmosphäre“ der Allianzkonferenz. „Hier begegnen sich Menschen von der Gemeindebasis und werden zu intensiver Bibelarbeit eingeladen. Es gibt viele Möglichkeiten, abseits des großen Plenums mit anderen ins Gespräch zu kommen.“ Hartmut Steeb, als Generalsekretär der DEA maßgeblich für die Organisation der Konferenz mitverantwortlich, zog ein positives Resümee: „Wir sind dankbar für den Blick auf die Schriften, die grundlegend für die Reformation waren. Die Erkenntnisse aus dem Römerbrief und der Reformation fordern uns heraus, das Leben im Glauben zu gestalten.“ Er äußerte zudem seine Dankbarkeit „für die Bewahrung auch in Gewittern und starken Regenfällen“ gerade derjenigen Besucher, die auf dem Konferenzgelände und im Freibad im Zelt übernachteten. „Stark ist der Einsatz der rund 150 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die ihren Urlaub nutzen, um die Konferenz zu ermöglichen“, sagte Steeb.

Die Evangelische Allianz ist ein Netzwerk verschiedener evangelisch gesinnter Organisationen und Gemeinden. Gegründet wurde sie 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gib es rund 1.000 örtliche Allianzen. Vorsitzender der DEA ist Pastor Ekkehart Vetter, der hauptamtlich Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes ist. Die erste Allianzkonferenz fand 1886 in Bad Blankenburg statt.